Mit dem
imperfecto haben wir wenig Sorgen, beobachten
...observaba... und sich befinden ...hallábase...
sind andauernde Ereignisse und Tatbestände über
deren Ende wir nicht informiert werden.
Noch überzeugender dürfte allerdings
das Argument sein, dass ...observaba...
Grundhandlung ist, in welche ...me pareció...
eingebettet ist, was ja durch die Konjunktion
... Mientras... deutlich zum Audruck kommt.
Ein Problem bereitet uns das indefinido
... pareció...Das indefinido suggeriert,
dass es ihm irgendwann mal nicht mehr so
schien, denn er drückt, wie schon
des öfteren erwähnt, eine abgeschlossene
Handlung in abgeschlossener Vergangenheit
aus. Man könnte jetzt argumentieren,
dass der nächste Satz klar macht,
dass die Vermutung Gewißheit geworden
ist, es ihm folglich nicht nur so schien,
sondern eine Tatsache war und in diesem
Sinne das Scheinen der
Vergangenheit angehört. Gibt man aber
...me pareció... und ... me parecía
bei google ein, wird man verblüfft
feststellen, dass ... me pareció...
105 000 Treffer liefert und ...me parecía...
55 000. Man sollte meinen, dass ...scheinen..
eine Paradebeispiel ist für einen
andauernden Prozeß. Dem ist aber
offensichtlich nicht so.
Schaut man sich
mal einige der Google-Sätze an, wird
man sogar Überraschendes feststellen.
La película me pareció mucho
más romantica que su predecesora,
y, en mi opinion, mucho mejor.
EL programa
me pareció bueno desde que vi la
nota explicatoria.
Me pareció posible
que Antonio fuera el protagonista.
Al verme
en el espejo el arete me pareció un
poco muy grande para mi oreja.
Bei allen
diesen Sätzen handelt es sich um andauernde
Zustände und es gibt auch kein Indiz
dafür, dass er in der Vergangenheit
eines besseren belehrt wurde. Warum also
nicht ...parecía... Sie unterscheiden
sich in den üblicherweise zu berücksichtigenden
Merkmalen nicht von diesen Sätzen
im imperfecto.
Obra de un dios sufriente
y atormentado me parecía entonces
el mundo.
La verdad es que hasta ahí todo
me parecía muy normal.
Los edificios
eran feos y me parecía que eran
muy grandes.
Y me parecía increíble
como en realidad, con un pequeño
ordenador en tu casa se podían crear
tantas cosas
In diesem Text taucht parecer
12 Mal auf.
Es
sieht so aus, wie wenn das Spanische bei
dem Verb parecer zwischen
dem indefinido und dem imperfecto überhaupt
keinen Unterschied macht.
Einen Beitrag
zur Lösung des Rätsels bietet
José Vera-Morales. Er stellt fest,
dass bei Verben geistiger Tätigkeit
das indefinido sowohl den Beginn kennzeichnen
kann, ab dem der geistige Inhalt imaginiert
wird, wie auch die Dauer. Das heißt
im Umkehrschluss, dass das indefinido bei
einem Verb geistiger Tätigkeit das
Imaginierte nicht notwendigerweise als
einer ageschlossenen Vergangenheit zugehörig
beschreibt. Das heißt auf Deutsch,
dass das indefinido des Verbes parecer
nicht unbedingt Abgeschlossenheit der Handlung
ausdrückt, sondern unter Umständen
deren Beginn. Wenn wir das bedenken, können
wir uns die Verwendung der Zeiten in den
obigen Beispielen erklären. Die Fälle,
die wir mit unseren Standardargumenten
nicht erklären können, können
wir damit erklären. Wir besprechen
nur die indefinidos, also die Sätze
80, 93, 112, 165.
Die Sätze mit dem
imperfecto können mit den üblichen
Kriterien erklärt werden. Es handelt
sich um andauernde Handlungen, deren Ende
entweder nicht interessiert oder schlicht
unbekannt ist.
Zusammen mit der Bemerkung
von José Vera-Morales können
wir uns die Verwendung der Zeiten in diesem
Text auch schlüssig erklären.
Anders verhält es sich bei den Sätzen,
die google entnommen worden sind. Hier
können wir uns nur die Sätze
mit dem indefinido schlüssig erklären.
La pelicula me pareció mucho más
romantica que su predecesora, y, en mi
opinion, mucho mejor.
EL programa me pareció bueno
desde que vi la nota explicatoria.
Me pareció posible
que Antonio fuera el protagonista.
Al verme
en el espejo el arete me pareció un
poco muy grande para mi oreja.
Diese Sätze
sind jetzt nicht so zu interpretieren,
dass sich seine Einschätzung geändert
hätte. Sie beschreiben den Beginn
seiner Einschätzung.
Bei den Sätzen
mit dem imperfecto müssen wir davon
ausgehen, dass sie teilweise falsch sind.
Sätze, die über google gefunden
wurden, sind sehr oft spontane Äußerungen,
bei denen nicht mit Sicherheit gesagt werden
kann, dass sie richtig sind.
Obra de un
dios sufriente y atormentado me parecía
entonces el mundo.
La verdad es que hasta
ahí todo me parecía muy normal.
Y me parecía increíble como
en realidad, con un pequeño ordenador
en tu casa se podían crear tantas
cosas
Es ist klar, dass hier die imaginierte
Realität von einem späteren Zeitpunkt
her betrachtet sich als nicht zutreffend
erwies. Es wäre das indefinido zu
verwenden. |