Es folgt
nun (Satz 27 bis 31) ein inhaltlich extrem
komplizierter Textabschnitt. Wir zeigen
Das englische Orginal, eine Übertragung
ins Deutsch und die Übersetzung von
Julio Cortázar.
das englische Orginal:
Arousing from the most profound of slumbers,
we break the gossamer web of some dream.
Yet in a second afterwards (so frail may
that web have been) we remember not that
we have dreamed. In the return to life
from the swoon there are two stages; first,
that of the sense of mental or spiritual;
secondly, that of the sense of physical
existence. It seems probable that if, upon
reaching the second stage, we could recall
the impressions of the first, we should
find these impressions eloquent in memories
of the gulf beyond. And that gulf is, what?
How at least shall we distinguish its shadows
from those of the tomb? But if the impressions
of what I have termed the first stage are
not at will recalled, yet, after long interval,
do they not come unbidden, while we marvel
whence they come? He who has never swooned
is not he who finds strange palaces and
wildly familiar faces in coals that glow;
is not he who beholds floating in mid-air
the sad visions that the many may not view;
is not he who ponders over the perfume
of some novel flower; is not he whose brain
grows bewildered with the meaning of some
musical cadence which has never before
arrested his attention.
Deutsche Übertragung:
Wenn wir aus der tiefsten Ohnmacht erwachen,
zerreißen wir das Netz irgendeines
Traumes, um nur einige Sekunden später,
so zart ist das Gewebe, uns an unseren Traum
nicht mehr erinnern zu können. Bei
der Rückker aus der Ohnmacht ins Leben
können wir zwei Stadien unterscheiden:
Ein geistiges und spirituelles und ein
körperliches. Könnten wir, nachdem
wir das körperliche Stadium erreicht
haben, in das erste Stadium zurückkehren,
wäre es uns möglich, alle die
Eindrücke des ersten zurückzurufen,
sähen wir die Verbindung zwischen
diesen Eindrücken und dem Jenseits.
Was ist dieser Abgrund? Wie können
wir diese Schatten von den Schatten des
Grabes unterscheiden? Wenn aber die Eindrücke
dessen, was ich als das erste Stadium bezeichnet
habe, nicht bewusst zurückgerufen
werden können, werden sie dann nicht
nach einiger Zeit ungebeten erscheinen,
uns ob ihrer Rückkehr in Erstaunen
setzen? Wer noch nie in Ohnmacht lag, wird
sie nicht kennen, die fremden Paläste
und die verfremdeten und dennoch vertrauten
Gesichter in glühenden Kohlen, gehört
nicht zu denen, die in der Luft düstere
Vision erblicken, die der Menge verborgen
bleiben. Gehört nicht zu denen, die über
den Duft einer neuen Blume sinnen; gehört
nicht zu denen, deren Gehirn verwirrt wird
durch die Bedeutung einer neuen Kadenz,
die vorher nie sein Interesse erregte.
Julio Cortázar
Cuando surgimos
del más profundo de los sopores, rompemos
la tela sutil de algún sueño.
Y, sin embargo, un poco más tarde
(tan frágil puede haber sido aquella
tela) no nos acordamos de haber soñado.
Cuando volvemos a la vida después
de un desmayo, pasamos por dos momentos:
primero, el del sentimiento de la existencia
mental o espiritual; segundo, el de la
existencia física. Es probable que
si al llegar al segundo momento pudiéramos
recordar las impresiones del primero, éstas
contendrían multitud de recuerdos
del abismo que se abre más atrás.
Y ese abismo, ¿qué es? ¿Cómo,
por lo menos, distinguir sus sombras de
la tumba? Pero si las impresiones de lo
que he llamado el primer momento no pueden
ser recordadas por un acto de la voluntad, ¿no
se presentan inesperadamente después
de un largo intervalo, mientras nos maravillamos
preguntándonos de dónde proceden?
Aquel que nunca se ha desmayado, no descubrirá extraños
palacios y caras fantásticamente
familiares en las brasas del carbón;
no contemplará, flotando en el aire,
las melancólicas visiones que la
mayoría no es capaz de ver; no meditará mientras
respira el perfume de una nueva flor; no
sentirá exaltarse su mente ante
el sentido de una cadencia musical que
jamás había llamado antes
su atención.
Nach der unmaßgeblichen
Meinung des Verfassers dieses filigranen
Gebildes, werden in diesem kurzen Textabschnitt
mehrere unterschiedliche Dinge ineinander
verwoben. Es werden mehrere Gedankengänge
angeführt, die alle in diesselber
Richtung zielen. Hinter der bewussten
und kontrollierenden Wahrnehmung, die in
der Regel domininiert, sonst wären
Lebewesen nicht lebensfähig, gibt
es ein Reich, das uns normalerweise nicht
zugänglich ist, das wir nur erfahren,
wenn diese kontrollierende Wahrnehmung
ausgeschaltet ist. Im Grunde finden wir
diesen Gedanken sehr oft in der Literatur
und in allen möglichen Varianten. Der
Leser muss jetzt selbst beurteilen, inwiefern
dieser Abschnitt (Satz 27 bis 31) in die
gesamte Geschichte eingebettet ist, oder
ob dieser Textabschnitt nicht etwas aufgesetzt
ist.
Richtig ist, dass beim Erwachen zuerst
der Geist da ist, das Empfinden des Körpers
dem Erwachen des Geistes folgt. Manche
werden die Erfahrung kennen, dass man, wenn
man im Dunkeln erwacht, sich ab und an
mal überlegen muss, wo sich eigentlich
die Beine, Arme etc. befinden. Dieses
Phänomen ist auch ausführlich
bei Marcel Proust, Auf der Suche nach der
verlorenen Zeit, Band I, In Swanns Welt,
zu Beginn des Romanes geschildert. Richtig
ist auch, dass man sich unmittelbar nach
dem Aufwachen noch an einen Traum
erinnern kann, dieses Erinnern aber mit
zunehmender Wahrnehmung des Körpers
und damit mit zunehmender Einbettung des
gesamten Bewußtseins in die Realität
und mit zunehmender geistiger Kontrolle
der Wahrnehmungen schwindet. Richtig ist
auch, dass Inhalte von Träumen nicht
bewusst hervorgeholt werden können.
Präsent sind sie nur in dem kurzen
Dämmerstadium nach dem Erwachen.
Die
Aussage allerdings, dass bestimmte Bewußtseinsinhalte,
die man nicht bewusst hervorholen
kann, irgendwann unkontrolliert auftauchen,
sind eine andere Kategorie von Aussage,
ist eher eine Aussage aus dem Bereich der
Psychologie. In der Tat kennen ja viele
das Phänomen, dass in bestimmten Situationen
Bewußtseinsinhalte auftauchen, die
eigentlich nicht präsent sind. Dieser
Typ von Aussage ist aber eine ganz andere
Ebene.
Anschließend wird die Frage nach
dem Abgrund gestellt, die aber nicht beantwortet
wird. Die Frage ist wohl eher als ein Stilmittel
zu betrachten, dass verdeutlichen soll,
dass auf einen metaphysischen Zusammenhang
abgestellt wird. Auch die nächste
Frage, wie man diese Schatten von den Schatten
des Grabes unterscheiden kann, wird zwar
gestellt, aber nicht beantwortet, es wird
nicht mal der Versuch unternommen , sie
zu beantworten. Auch diese Fragen sollen
lediglich verdeutlichen, dass auf einen
metaphysischen Zusammenhang abgestellt
wird, eventuell suggerieren, dass die Bilder
des Traumes, des Unbewussten, auf
eine jenseitige Welt verweisen, und den Bildern,
die wir sehen werden, wenn wir uns im Grabe
befinden, nicht unähnlich sind.
Anschließend
folgt die Überlegung, dass nur derjenige,
der schon einmal ohnmächtig war, bestimmte
Bilder kennt. Das wiederum ist komisch,
weil ja zu Beginn verneint wurde, dass
es möglich sei, diese Bilder ins bewusste
Leben zurückzurufen.
Der Autor würde
sagen, die Zusammenhänge sind erstens
nicht besonders suggestiv dargestellt und
passen zweitens nicht in die Geschichte.
Anyway. Uns interessiert weniger der literarische
Gehalt, als die Grammatik. |