Das futuro
perfecto ... se
habrán acostumbrado
... bereitet Schwierigkeiten. Es
ist klar, dass es kein Futur sein kann,
denn dieser wäre abhängig von
dem ... pensé ... und müsste dann, immer in der Logik
der consecutio temporum, in einen condicional
I verwandelt werden. Dieses Futur drückt
aber eine Vermutung aus.
Dazu Vera Morales. "Das
futuro perfecto wird in Fragen verwendet,
die der Sprecher häufig an sich selbst
richtet und nicht eindeutig beantworten
kann; damit bringt er Zweifel, Verwunderung
und Argwohn hinsichtlich von Sachverhalten
der nicht abgeschlossenen Vergangenheit
verstärkt zum Ausdruck:
Nos habremos
equivocado. = Haben wir uns etwa geirrt?"
Vera
Morales, Spanische Grammatik, dritte Auflage,
München 1999, Seite 352
Dass das Futur
in dieser Verwendung völlig losgelöst
ist von jeder zeitlichen Einordnung, es
keinen Unterschied macht, ob sich die Vermutung
auf die Vergangenheit oder auf die Gegenwart
bezieht, mag verwundern, ist aber im Deutschen
nicht anders.
a) Welchen Alptraum, fragte
ich mich, wird sie wohl durchlebt haben,
[als sie das erfuhr].
b) Welchen Alptraum,
fragte ich mich, würde sie wohl durchlebt
haben, [wenn sie wieder erwacht].
Wir sehen,
dass das Futur II bei a) völlig losgelöst
ist von jeder zeitlichen Einordnung. Eine
Konstruktion mit dem Konditional, die einem
eventuell als Alternative einfallen könnte,
verändert den Sinn vollkommen. a)
kann auch so gemeint sein, dass sich jemand
eine Vermutung anstellt über einen
Prozeß, der bereits stattgefunden
hat. b) Bezieht sich auf die Zukunft, sie
hat diesen Albtraum noch nicht erlebt.
Julio Cortázar konstruiert nicht
mit einem condicional. Er übersetzt
mit einem schlichten pretérito perfecto.
«¿A
qué alimento -pensé- las
han acostumbrado en el pozo?» |