Wir haben
ein imperfecto ...
tenía ... und
dieses gibt tatsächlich Rätsel
auf. Es ist ziemlich klar, dass es sich
nicht um ein "normales" imperfecto handeln
kann, weil wir kein Argument in Anschlag
bringen können, das ein "normales" imperfecto
rechtfertigen würde. Der Schnitt des
Messers ist eindeutig ein punktueller Vorgang,
dieser Vorgang ist eingebettet in eine
Grundhandlung und wiederholt sich nicht.
Nichts, aber auch wirklich gar nichts,
spricht für ein imperfecto, zumindest
nicht für ein "normales". Tatsächlich
haben wir es mit einem völlig anderen
Typ von imperfecto zu tun, dieses imperfecto
verweist auf Zukünftiges. Wir haben
diesen Typ von imperfecto schon mehrmals
kennen gelernt. Wir zitieren nochmal Vera
Morales.
"So wie das presente Zukünftiges
hinsichtlich des gegenwärtigen Jetzt
bezeichnen kann, so kann das imperfecto
Zukünftiges hinsichtlich eines einmaligen
Jetzt bezeichnen.
Eran la cinco y media
y el tren llegaba a las seis, de modo que
no había razón para inquietarse.
Es war halb sechs, und der Zug sollte um
sechs ankommen, zur Nervostität bestand
also kein Anlaß."
Vera Morales,
Spanische Grammatik, dritte Auflage, München
1999, Seite 331
Man hätte also auch
mit einem condicional I konstruieren können,
der ja ebenfalls, wie das imperfecto, auf
Zukünftiges von einem Standpunkt der
Vergangenheit aus verweisen kann. Es ist
also nicht erstaunlich, dass Julio Cortázar
an dieser Stelle mit einem condicional
I konstruiert.
El primer roce de la afiladísima
media luna sobre cualquier porción
de la banda bastaría para soltarla,
y con ayuda de mi mano izquierda podría
desatarme del todo. |