Im Deutschen
konkurriert der Konditional aus Gründen, die man
hier nicht vertiefen muss, siehe Kapitel
9.1, etwas mit dem Konjunktiv.
Ich würde
es tun.
Ich würde ihn sehen.
<=>
Ich täte es.
<=> Ich sähe ihn.
Es
ist wohl so, dass Deutsche den Konditional verwenden,
wenn der Konjunktiv II hässlich ist
Wenn er
es essen würde, nähme er zu.
Wenn man in wählen würde, wäre
er Präsident.
<=>
Wenn er äße,
nähme er zu.
<=> Wenn man ihn wählte,
wäre er Präsident.
Wahrscheinlich neigen Deutsche auch dazu, zu verhindern,
dass würde zweimal auftaucht, im Bedingungssatz
und im Hauptsatz, wobei es aber egal zu sein scheint,
wo das würde steht.
Wenn ich
es essen würde, brächte er mich
um.
Wenn ich es äße, würde er
mich umbringen.
Die meisten Deutschen hätten
aber auch damit kein Problem.
Wenn ich
es essen würde, würde er mich umbringen.
Wenn ich es äße, brächte er
mich um.
Theoretisch gibt es hier eine
Regel, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass
der Konditional und der Konjunktiv im Deutschen konkurrieren.
Der condicional und der
subjuntivo konkurrieren im Spanischen nicht.
Eine regelwidrige Verwendung empfindet der Spanier als
falsch. Wie im Deutschen auch taucht der condicional im
Spanischen vor allem in Verbindung mit Konditionalsätzen
auf. Von selbigen wiederum gibt es Stücker drei.
Der
Realis
Wenn er
Geld hat, kauft er sich ein Auto. = Si tiene dinero,
se compra un coche. Erklärung: Es wird nicht ausgeschlossen, dass er Geld
hat und sich folglich ein Auto kauft.
Der
Irrealis der Gegenwart
Wenn er
Geld hätte, würde er sich ein Auto
kaufen. = Si tuviera dinero,
se compraría un coche. Erklärung: Es ist nicht vollkommen ausgeschlossen, dass
er Geld hat, aber es wird angezweifelt.
Der
Irrealis der Vergangenheit
Wenn er
Geld gehabt hätte, hätte er sich
ein Auto gekauft. = Si hubiera tenido
dinero, se habría comprado un coche. Erklärung: Es
steht definitiv fest, dass er kein Geld hatte
und sich folglich auch kein Auto gekauft hat.