Wie bekannt, vermischen die Berliner und Verona Feldbusch
("Da werden Sie geholfen") den Akkusativ und
den Dativ, ohne dass Verständigungsprobleme auftauchen.
Es ist hier nicht der Ort, das Phänomen genauer
zu analysieren, zumal es im Detail wohl sehr kompliziert
ist. Wir können aber sagen, dass prinzipiell eine
völlig andere Vorgehensweise denkbar ist, die teilweise
im Deutschen, nämlich beim Genitiv, auch beschritten
wird.
Dieser
Satz ist noch ungewöhnlich.
Das ist die
Tür von das Haus.
anstatt
Das ist die Tür des Hauses.
Eine
Konstruktion dieser Art ist aber üblich.
Das ist das
Auto von meinem Vater.
anstatt
Das ist das Auto meines Vaters.
In dem Satz "Das ist das Auto
von meinem Vater" wird die Beziehung zwischen
dem Auto und meinem Vater nicht mehr über eine
Deklination hergestellt, sondern über eine Präposition.
Das Spanische verfolgt konsequent diesen Weg. Es
klärt
die Zusammenhänge zwischen den Objekten über
Präpostionen. Dekliniert werden im Spanischen
nur noch Pronomen, davon später. Schauen wir
uns das nochmal im Detail an.
Akkusativ
deutsche Lösung:
Ich sehe den Hund.
mögliche Alternative:
Ich sehe der Hund.
spanische Lösung:
Yo veo el perro.
Dativ
deutsche Lösung:
Ich schenke der Frau ein Buch.
mögliche Alternative:
Ich schenke zu die Frau ein Buch.
spanische Lösung:
Yo regalo un libro a la mujer.
Genitiv
deutsche Lösung:
Die Tür des Hauses.
mögliche Alternative:
Die Tür von das Haus.
spanische Lösung:
La puerta de la casa.
Um die Verhältnisse der Objekte zueinander zu
bestimmten, arbeitet das Spanische also mit Präpositionen,
das Deutsche mit Deklinationen. Die spanische Lösung
mit Präpositionen finden wir im Deutschen nur
beim Genitiv. Eine besondere Form für den
Akkusativ kennt das Spanische bei Substantiven
nicht. Der Dativ wird mit der Präposition a
gebildet, der Genitiv mit der Präposition de.
Nur bei den Personalpronomen dekliniert auch das Spanische,
allerdings nur im Akkusativ und im Dativ. Der langen
Rede kurzer Sinn. Das Spanische hat den ganzen Deklinationsdschungel
radikal entrümpelt.