Wir haben wieder drei
imperfectos hintereinander weg, weil die beschriebenen Handlungen
parallel zu einander verlaufen. Wie üblich, kann das ...parecer... Schwierigkeiten bereiten. Mit
diesem parecer werden wir den ganzen
Text lang Probleme haben, wir werden noch auf Fälle treffen, die
verwirrend sind. Wir fassen das oben bereits dargestellte
Argumentationsmuster nochmal zusammen. Bei Verben der geistigen
Tätigkeit wie suponer, creer, parecer kann das indefinido sowohl
den Eintritt der Imagination beschreiben, als auch die
Abgeschlossenheit der Imagination. Das bekannteste und in allen
Lehrbüchern auftauchende Beispiel ist saber.
Cuando lo supe me fue. = Als ich es erfuhr ging ich. ( Eintritt der
Imagination) No lo sabía, porque nadie me lo dijo. Ich
wußte es nicht, weil niemand es mir gesagt hatte. ( Dauer der
Imagination)
Die Frage ist nun, was für ein Typ von parecer
liegt hier vor. Ist es der Typ, der auf den Eintritt der Imagination
abstellt oder der Typ, der die Dauer der Imagination beschreibt. Machen
wir uns den Unterschied zwischen diesen beiden Typen klar.
a) Als er es sagte, erschien es mir logisch.
b) Mir erschien das immer schon logisch.
c) Mir erschien das logisch, bis ich mal genauer darüber
nachdachte.
a) stellt ab auf den Zeitpunkt, in dem das Ereignis mental
präsentiert wird. b) stellt ab auf den Zeitraum, in dem das
Ereignis mental präsent ist, macht aber keine Aussagen
darüber, wann diese mentale Präsens endet. c) stellt die
mentale Präsens eines Ereignisses, also einen abgeschlossenen
Vorgang dar. Diese Überlegungen sind nun nicht so spitzfindig und
überflüssig wie man meinen könnte. Weil a) und c) mit
dem indefinido übersetzt werden müssen, b) jedoch mit dem
imperfecto.
a) Cuando lo dijo, me parecío lógico.
b) Esto a mí siempre me parecía lógico.
c) A mí esto me pareció lógico hasta que me lo
pensé otra vez.
In unserem Fall wird weder auf den Moment abgestellt, in dem das
Ereignis geistige Präsens erlangt, noch wird es als abgeschlossene
Handlung gesehen und folgerichtig wird der imperfecto verwendet, auch
in der Übersetzung von Julio Cortázar.
... lo
intenso de aquella oscuridad parecía oprimirme y sofocarme.
Interessant ist wiederum, dass Julio Cortázar dazu neigt, die
Gleichzeitigkeit über einen Infinitiv auszudrücken,
während bei der Übersetzung, die hier Grundlage der
Diskussion ist, diese Gleichzeitigkeit, der Logik der consecution
temporum folgend, über ein imperfecto ausgedrückt wird |